Okapi – 10 Fakten Über Das Seltene Tier!

Ein Großteil der Menschen auf der Welt, kennt bestimmt das Okapi gar nicht. In den Zoos sind sie kaum vertreten (weniger als 100 Exemplare weltweit) und in freier Wildbahn gibt es sie auch kaum noch. Meist verstecken sie sich erfolgreich in Menschenleeren Regenwäldern, weshalb bis jetzt sehr wenig über sie bekannt ist. In diesem Beitrag wollen wir ein wenig über die seltenen Tiere reden.

Hier sind 10 spannende Fakten über das Okapi!

1. Okapi sind mit Giraffen verwandt

Okapi sind die einzigen lebenden Verwandten der Giraffe. Beide gehören zur Familie der Giraffidae, wobei die Giraffen zur Gattung Giraffa und die Okapis zur Gattung Okapia gehören.

Giraffidae sind von Natur aus Wiederkäuer und haben einen gemeinsamen Vorfahren, wie Hirsche. Auf den ersten Blick sehen die beiden Giraffidae recht unterschiedlich aus, teilen aber eine Reihe von ähnlichen Merkmalen, darunter eine lange, dunkel gefärbte Zunge.

Beim ersten Hinsehen denkt man vielleicht, dass Okapi mehr mit Zebras oder Pferden verwandt sind, doch wenn man sich ihren Kopf genauer anschaut, sieht man direkt die Gene der Giraffe.

2. Wo leben Okapi?

Wilde Okapis gibt es nur in den zentralen, nördlichen und östlichen Regionen der Demokratischen Republik Kongo. Einst gab es Okapis in Uganda, aber sie sind dort inzwischen ausgestorben. Das heißt heutzutage gibt es nur noch in einem Land auf der Welt freilebende Okapi.

Okapis brauchen für ein gutes Leben naturbelassene Wälder mit hohem und geschlossenem Kronendach in einer Höhe von 450 bis 1.500 Metern über dem Meeresspiegel. Laut Experten bewohnen sie meist Primär- oder ältere Sekundärwälder und kommen nicht in Forstwäldern, Savannen oder gestörten Lebensräumen rund um größere menschliche Siedlungen vor.

Auch spannend: 10 Tiere die durch den Klimawandel aussterben werden!

3. Wie sehen Okapis aus?

Wie sein entfernter und viel größerer Vorfahre, die Giraffe, hat das Okapi einen langen Hals, der ihm nicht nur hilft, höher gelegene Blätter zu erreichen, sondern dem Okapi auch als Waffe gilt. Das Okapi hat ein rotbraun gefärbtes Fell mit horizontalen, weißen Streifen, die dem Okapi eine ausgezeichnete Tarnung im dichten Dschungel bieten.

Sie haben weiße Knöchel mit einem dunklen Fleck über jedem Huf und sehr dicke Haut, um sie vor Verletzungen zu schützen. Außerdem hat das Okapi einen langen Kopf und eine dunkle Schnauze mit großen, zurückgesetzten Ohren. Diese Form ermöglicht es, schneller Raubtiere wahrzunehmen und zu fliehen.

Das besondere Aussehen des Okapi macht es zu einem der schönsten Tiere der Welt.

4. Okapi sind in freier Wildbahn kaum zufinden

Das Okapi ist den Ureinwohnern des Ituri-Waldes seit langem bekannt, aber die Art wurde erst 1901 weltweit bekannt. Ein englischer Forscher fand den Kopf und die Knochen eines Okapi. Dadurch konnten auch europäische Gerüchte widerlegt werden. Denn bei kurzweiligen Sichtungen hielten Europäer das Okapi für ein Einhorn.

Auch noch heutzutage bleibt das Okapi schwer auffindbar. Tatsächlich gab es bis 2008 keine Bilder von einem Okapi in freier Wildbahn. Sie sind einfach Meister der Tarnung und sind auch generell keine Freunde der Menschen.

5. Okapi sind vom Aussterben bedroht

Da man sie kaum in freier Wildbahn zu Gesicht bekommt, beruhen die Populationsberichte auf Schätzungen. Dafür durchsucht man ein Gebiet nach ihrem Kot und versucht, dass dann hochzurechnen. Die ungefähre Populationsgröße wird daher auf 10.000 bis zu 30.000 Tieren in freier Wildbahn geschätzt.

Das mag erstmal viel klingen, aber angesichts ihres begrenzten Verbreitungsgebietes sind sie extrem anfällig auf Veränderungen. Besonders gefährlich ist vor allem der Lebensraumverlust durch Abholzung, Bergbau und menschliche Besiedlung. Die Zahlen sinken von Jahr zu Jahr, weshalb sie auch als bedrohte Art gelten.

In den letzten 25 Jahren hat sich ihre Populationsgröße halbiert, was allen Grund zur Beunruhigung ist.

Auch spannend: 10 ausgestorbene Tiere, die du kennen solltest!

6. Was fressen Okapi?

Das Okapi ist ein Pflanzenfresser, das heißt, es ernährt sich ausschließlich von pflanzlichen Stoffen. Sie fressen Blätter, Triebe und Zweige, die sie mit ihrer langen Greifzunge in ihr Maul ziehen, sowie Früchte, Beeren und andere Pflanzenteile.

Das Okapi ist bekannt, dass es mehr als 100 verschiedene Pflanzenarten frisst, von denen viele für andere Tiere und Menschen giftig sind. Aber nicht nur Pflanzen werden gefuttert, sondern man konnte schon beobachten, dass sie eine rötliche Tonerde fressen, die das Okapi mit wichtigen Salzen und Mineralien versorgt.

Das Okapi muss eine Menge Pflanzen fressen, um auf genug Kalorien zu kommen. Daher sind sie meist von morgens bis abends damit beschäftigt Nahrung zu suchen. Dabei halten sie sich an festen Routinen und benutzen oft die gleichen Wege. Für Wilderer ist das eine gute Sache, für uns Tierfreude ist das allerdings ärgerlich.

7. Fortpflanzung

Die Trächtigkeit eines Okapis dauert zwischen 14 und 16 Monaten, und ein weibliches Okapi bringt ein Kalb zur Welt. Dieses Kalb bleibt in den ersten sechs bis neun Wochen an einem Ort, um Leoparden und andere Raubtiere zu vermeiden.

Um im dichten Regenwald mit ihren Kälbern in Kontakt zu bleiben, produzieren weibliche Okapis einen Infraschallruf mit etwa 14 Hz, der für Menschen nicht hörbar ist.

Auch interessant: Die 10 schnellsten Tiere auf der Welt!

8. Ihr Fell ist nicht nur weich sondern auch ölig

okapi aussehen

Der Großteil des Körpers eines Okapis ist mit dunkelviolettem oder rötlich-braunem Fell bedeckt, das extrem dicht ist und sich ein bisschen wie Samt anfühlt. Okapis produzieren Öl aus Poren, welches hilft, sie besser gegen Wasser zu schützen. Im Regenwald ist das keine schlechte Eigenschaft.

Es gibt sogar Videos, wo Zoopfleger nach dem Streicheln eines Okapis einen braunen, öligen Film auf ihren Händen haben.

9. Okapi und der Mensch

Bis zum Beginn des letzten Jahrhunderts war das Okapi auf der Welt komplett unbekannt. Die Ureinwohner der Region waren aber dafür bekannt, dieses seltene und schwer fassbare Tier zu bejagen. Sie wollten das Fleisch und das Fell erbeuten.

Eine Bejagung von den heimischen Stämmen ist aber nicht so schlimm, wie das, was der „moderne“ Mensch den Tieren dort antut. Immer mehr Wälder werden gerodet und abgebrannt. Für Okapis mit festen Routen und Plätzen ist das der Horror.

In Zoos sind sie auch extrem selten, da sie sehr stark auf Stress reagieren und schnell sehr krank dadurch werden. Nach der Entdeckung wollten viele Zoos in Europa ein Okapi ausstellen, doch die meisten gefangenen Exemplare starben, bevor sie überhaupt Europa erreichten.

Das könnte dich auch interessieren: Die 10 Seltensten Tiere Der Welt!

10. Sind Okapis Einzelgänger?

Okapis sind Einzelgänger und extrem territorial. Sie haben Duftdrüsen an ihren Füßen, die klebrige, teerähnliche Reviermarkierungen verteilen, um andere auf ihr Gebiet aufmerksam zu machen. Männchen markieren ihr Revier auch mit Urin.

Bei seltenen Gelegenheiten schließen sich Okapis zum Fressen in kleinen Gruppen zusammen. Während dieser Zeit können sich Okapis gegenseitig putzen und miteinander spielen. Diese tolle Zeit endet aber meist relativ schnell. Sie kommen einfach besser alleine klar.

Schreibe einen Kommentar

Datenschutz-Einstellungen: Verarbeitungszwecke | Liste aller Drittanbieter | Gewählte Einstellungen widerrufen und Einwilligungsfenster beim nächsten Besuch neu laden |