Jeder kennt wohl die Falter im Garten, die mit Flügeln in den unterschiedlichsten Farben und Mustern, herumfliegen. Schmetterlinge sind wohl einer der beliebtesten Insekten in Deutschland. Wir haben in Europa aber im Vergleich sehr kleine Exemplare. Es gibt weitaus größere! Doch wie groß ist der größte Schmetterling der Welt überhaupt?
Die Weibchen des Königin-Alexandra-Vogelfalter gelten mit einer Flügelspannweite von bis zu 28 cm und einer Körperlänge von 7,5 cm als größter Schmetterling der Welt!
Die Männlichen Exemplare sind ein wenig kleiner, aber sind mit einer Flügelspannweite von 20 cm immer noch doppelt so groß wie die heimischen Schmetterlingen.
Verbreitung:
Dieser beeindruckende Schmetterling kommt nur in den tropischen Wäldern von Papua-Neuguinea vor, wo er erst 1907 von Britischen Naturforschern entdeckt wurde. Den Namen bekam der Falter dank der damiligen Königin Alexandra, der Frau vom König Edward VII.
Lebensweise:
Die geschlüpften Schmetterlinge können drei Monate oder länger leben und haben nur wenige Fressfeinde. Darunter fallen besonders Spinnen und eine Reihe mittelgroßer Vögel.
Die Schmetterlinge ernähren sich hingegen von Blütennektar von Pflanzen, die groß und stabil genug sind, um darauf zu landen (zum Beispiel Hibiskus). Sie sind besonders morgens und in der Dämmerung aktiv und verbringen die meiste Zeit damit Nahrung zu suchen. Männchen verbringen aber auch die Zeit mit der Suche nach potentiellen Partnern.
Wenn diese gefunden sind, fliegt das Männchen über die Weibchen und sondern Pheromone ab. Das Weibchen lässt nun das Männchen auf sich landen, wenn dieses dies erlaubt. Wenn die Pheromone nicht funktionieren, behindert das Weibchen die Landung oder zieht sich zurück.
Die männlichen Exemplare des größten Schmetterlings der Welt sind extrem territorial und kämpfen um ihr Gebiet. Oft geraten auch kleine Vogelarten in das Visier und werden vom Schmetterling attackiert.
Gefährdung:
Durch die außergewöhnliche Größe und Aussehen ist der größte Schmetterling der Welt ein begehrtes und extrem teures Sammlerstück. Durch den Verkauf können sich Einheimische auf illegaler Weise etwas dazu verdienen.
Seit dem die ICUN den Schmetterling als „stark gefährdet“ eingestuft hat, ist der Handel strengstens untersagt. Dennoch gibt es weiterhin ein Markt für diesen imposanten Falter.
Desweiteren sind die Raupen auf ein Futtermittel extrem angewiesen. Dieses verschwindet aber immer mehr, was vor allem durch die Abholzung und Brandrodung passiert. Besonders unter der Erschaffung von Palmöl-Plantagen leiden die Raupen des größten Schmetterlinges der Welt extrem.
Weitere Fakten über Schmetterlinge
Der größte Schmetterling der Welt ist natürlich etwas sehr besonders. Doch auch unsere kleineren Exemplare, die auch bei uns im Garten, im Sommer auftauchen können, sind extrem spannend. Hier sind ein paar Fakten über diese schönen Insekten.
Schmetterlinge schmecken mit ihren Füßen
Schmetterlinge haben Geschmacksrezeptoren an ihren Füßen, die ihnen helfen, ihre richtigen Pflanzen und somit auch Nahrung zu finden. Ein weiblicher Schmetterling landet auf verschiedenen Pflanzen und trommelt mit den Füßen über die Blätter, bis die Pflanze ihre Säfte freisetzt.
Stacheln auf der Rückseite ihrer Beine haben Chemorezeptoren, die die richtige Übereinstimmung von Pflanzenchemikalien erkennen. Wenn sie die richtige Pflanze identifiziert, legt sie ihre Eier ab.
Ein Schmetterling jeden biologischen Geschlechts tritt auch auf seine Nahrung ein und verwendet Organe, die gelösten Zucker wahrnehmen, um Nahrungsquellen wie fermentierende Früchte zu erschmecken.
Schmetterlinge können bei Kälte nicht mehr fliegen
Schmetterlinge benötigen zum Fliegen eine ideale Körpertemperatur von etwa 29 Grad Celcius. Da sie kaltblütige Tiere sind, können sie ihre eigenen Körpertemperaturen nicht regulieren.
Infolgedessen hat die Umgebungslufttemperatur einen großen Einfluss auf ihre Funktionsfähigkeit. Wenn die Lufttemperatur unter 12 Grad fällt, werden Schmetterlinge einfach unbeweglich – sie können nicht mehr vor Raubtieren fliehen oder sich ernähren.
Schmetterlinge leben oftmals nur wenige Wochen
Sobald ein Schmetterling als Erwachsener aus seiner Puppe schlüpft, hat er in den meisten Fällen nur noch zwei bis vier kurze Wochen zu leben. Während dieser Zeit konzentriert es seine ganze Energie auf zwei Aufgaben: Essen und Fortpflanzung.
Einige der kleinsten Schmetterlinge, der Welt, überleben möglicherweise nur wenige Tage. Doch es gibt auch Schmetterlingsarten, wie Trauermäntel, die sogar überwintern können. Diese können dann sogar mehrere Monate lang leben.
Die Flügel sind durchsichtig
Wir kennen Schmetterlinge als die farbenfrohen und lebhaftesten Insekten der Welt! Nun, die Flügel eines Schmetterlings sind von Tausenden winziger Schuppen bedeckt, und diese Schuppen reflektieren Licht in verschiedenen Farben.
Aber unter all diesen Schuppen besteht ein Schmetterlingsflügel tatsächlich aus Schichten von Chitin – dem gleichen Protein, aus dem das Exoskelett eines Insekts besteht.
Diese Schichten sind so dünn, dass man als Mensch durchschauen kann. Wenn ein Schmetterling altert, fallen Schuppen von den Flügeln und hinterlassen transparente Stellen, an denen die Chitinschicht freigelegt ist.