Jedes Tier muss schlafen, um zu überleben. Das gilt für uns Menschen, aber natürlich auch für Rehe. Doch nur die wenigsten haben jemals ein Reh schlafen gesehen. Also ist die Frage schon berechtigt. Denn wo und wie schlafen Rehe überhaupt?
Rehe haben für gewöhnlich keinen typischen Schlafplatz. Jeder gemütliche und vor Raubtieren sichere Platz wird zum Schlafen genutzt. Meist ist das auf Feldern oder im dichten Unterholz der Fall.
Lass uns ein wenig mehr über den Schlafrhythmus von Rehen erfahren. Denn es gibt noch einige spannende Fragen zu klären.
Wie schlafen Rehe?
Die meisten Reharten schlafen auf der Seite mit dem Kopf nach oben. Rehbabys oder Kitze hingegen klemmen ihre Nasen unter die Hinterbeine. Man kann nicht erkennen, ob ein Reh schläft, weil es im Schlaf die Augen schließt und öffnet, um Raubtiere zu verwirren.
Rehe sind Gewohnheitstiere und wenn sie einmal einen sicheren Schlafplatz gefunden haben, kehren sie in der Regel mehrmals an diesen Ort zurück, um zu schlafen.
Das Bett eines Rehs kann aus einem Reisighaufen, Gras oder Erde bestehen. In einem Revier können mehrere Schlafplätze vorhanden sein.
Schlafen Rehe im Stehen?
Einige Rehe schlafen im Stehen, aber das ist extrem selten. Rehe legen sich meist zum schlafen hin, da es einerseits gemütlicher ist und andererseits sie so besser vor Raubtieren geschützt sind.
Wie lange schlafen Rehe?
Jeder Schlafzyklus der Rehe besteht aus einem 30 Sekunden bis 3 Minuten dauernden Dösen. Dann schrecken sie auf, halten nach Raubtieren Ausschau, strecken ihre Gliedmaßen und schlafen wieder ein.
Manchmal setzen sie nach dem Aufwachen ihren Kot ab oder urinieren. Auch Nahrung wird dann relativ schnell angegangen.
Diesen Schlafzyklus wiederholen sie kontinuierlich für etwa 30 Minuten. Zählt man die zahlreichen Schlafzyklen der Rehe und Hirsche an einem Tag zusammen, ergibt sich eine gesamte Schlafzeit von etwa 12 Stunden.
Schlafrhythmus von Rehen zu verschiedenen Jahreszeiten
Der Schlafrhythmus von Rehen unterscheidet sich ein wenig zwischen den Jahreszeiten. Verantwortlich dafür sind meist die Wetterumstände und die Temperaturen.
Wo schlafen Rehe im Winter und im Schnee?
Rehe halten im Winter keinen Winterschlaf. Wenn die nächtlichen Temperaturen also eisige Tiefstwerte erreichen, müssen sie einen warmen Platz zum Schlafen finden. Wenn die Temperaturen sinken, suchen Rehe oft Schutz unter Nadelbäumen, wie Kiefern.
Die dichten, niedrigen Äste dieser Bäume schützen die Rehe vor Wind und herabfallendem Schnee und bilden gleichzeitig ein provisorisches Dach, das die Wärme speichert. So sparen sie Energie, die sie brauchen, um sich warm zu halten und jederzeit vor Raubtieren zu fliehen.
Wo schlafen Rehe bei Regen im Frühling oder Herbst?
Im Frühling und Herbst ist das Wetter häufig relativ nass und regnerisch. Regen ist auch für Rehe nicht gerade angenehm.
Die Menschen verbringen dann oft mehr Zeit in geschlossenen Räumen und ändern ihre Aktivitäten im Freien je nach Regenwetter. Ähnlich verhält es sich bei Rehen, die ihre Bewegungs- und Fressgewohnheiten mit dem Regenwetter ändern.
Rehe legen sich entweder in dichten, immergrünen Baumbeständen nieder, um sich vor dem Regen zu schützen, oder man findet sie oft in dichterem Gestrüpp, das ihnen Schutz vor den Elementen bietet.
Weitere Fragen:
Schlafen Rehe alleine oder in Gruppen?
Rehe schlafen zwar gelegentlich allein, aber sie lieben es auch in Gruppen zu schlafen. So fühlen sie sich sicherer vor Raubtieren. Eine Gruppe von Hirschen kann ein Raubtier schneller entdecken als ein einzelner Hirsch.
Doch in einer großen Gruppe zu schlafen hat nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile. Je mehr Rehe sich also an einem Ort versammeln, desto auffälliger sind sie für Raubtiere zu entdecken.
Doch andersherum ist es ähnlich. Viele Rehe in einer Gruppe können auch die Raubtiere leichter entdecken und die anderen warnen.
Wann schlafen Rehe?
Meistens schlafen Rehe tagsüber, wenn die Sonne am Himmel steht. Sie schlafen nicht lange am Stück und während des Schlafs ändern sie ihren Schlafplatz häufig.
Rehe schlafen selten in der Nacht, weil dann ihre Feinde am aktivsten sind. Sie können jedoch nachts schlafen, wenn sie sich vor Raubtieren verstecken oder versuchen, Energie zu sparen.
Außerdem wurde auch beobachtet, dass sich der Schlafrhythmus in der Jagdsaison verändert. In dieser Zeit schlafen sie länger nachts, um den Jägern bestmöglich auszuweichen.
Was macht einen guten Schlafplatz für Rehe aus?
Schutz, Deckung und Nahrung sind die wichtigsten Faktoren, nach denen Rehe bei der Auswahl eines Schlafplatzes suchen.
Schutz gibt es in vielen Formen und ist der wichtigste Faktor. Rehe suchen oft nach Plätzen, die sie vor Wind und Regen schützen. Aber auch die Tarnung ist ein wichtiger Faktor, wenn es ums Überleben geht, daher sind Gebiete in oder in der Nähe von Wäldern nützlich.
Leichter Zugang zu Nahrung ist ebenfalls wichtig, und Rehe sind in der Regel eher Jäger als Weidetiere, d. h. sie suchen eher nach Nahrung wie Blättern oder Trieben, als dass sie auf dem Feld grasen.
Neben der Nahrung brauchen Rehe auch eine zuverlässige Wasserquelle, weshalb sie oft in der Nähe von Bächen, Flüssen oder Seen ihre Schlafplätze haben.