In den letzten Jahrhunderten wurden die Wale Opfer einer gezielten Bejagung. Gegenwärtig sind es neben der Jagd, auch noch Faktoren, wie die Verschmutzung und der Klimawandel, die auf die Walpopulation wirken. Doch, wie viele Wale gibt es überhaupt noch auf der Welt?
Nach einer Schätzung der Internationalen Walfangkommission gibt es noch mindestens 1,5 Millionen Wale auf der Welt. Diese Schätzung ist jedoch unvollständig, da sie nicht alle Arten erfasst. Es ist daher unmöglich, die genaue Zahl der verbliebenen Wale zu kennen.
Bei der Schätzung der Walpopulationen betrachteten die Wissenschaftler eher Teile des Lebensraums, als die ganze Welt auf einmal. Dadurch kann es natürlich Abweichungen von den tatsächlichen Zahlen geben.
Wie viele Wale gibt es noch auf der Welt?
Wie viele Blauwale gibt es noch auf der Welt?
Blauwale gehören zu den am längsten lebenden Tieren der Erde. Ihr durchschnittliches Leben wird auf etwa 80 bis 90 Jahre geschätzt. Die Trächtigkeitsdauer beträgt etwa 10 bis 12 Monate. Das durchschnittliche Geburtsintervall beträgt wahrscheinlich 2 bis 3 Jahre.
Im Jahr 2002 wurde der weltweite Gesamtbestand auf 5.000 bis 12.000 Exemplare geschätzt. Wissenschaftler gehen aber davon aus, dass seitdem die Zahl abgenommen hat.
Der kommerzielle Walfang, der in der Vergangenheit im Atlantik betrieben wurde, reduzierte die Population um etwa 70 %. Mindestens 1.500 Blauwale starben vor den 1960er Jahren in den Gewässern Ostkanadas.
Hier kannst du mehr über den Blauwal erfahren.
Wie viele Pottwale gibt es noch auf der Welt?
Pottwale können bis zu 70 Jahre alt werden. Aufgrund des langsamen Alterungsprozesses und der langen Zeiträume zwischen den Geburten der Jungtiere wachsen die Populationen dieser großen Walart jedoch nur sehr langsam. Darüber hinaus bedrohen mehrere Faktoren ihre Bestände.
Pottwale waren von 1800 bis 1987 ein Hauptziel der kommerziellen Walfangindustrie. Der Walfang führte zu einem starken Rückgang dieser Population. Obwohl der Walfang keine große Bedrohung mehr darstellt, erholt sich der Bestand nur langsam.
Man schätzt, dass die historische Population vor der kommerziellen Ausbeutung zu Beginn des 18. Jahrhunderts weltweit 1.100.000 Exemplare umfasste.
Derzeit gibt es keine genauen Angaben über die Gesamtzahl der Pottwale weltweit. Die beste Schätzung der weltweiten Pottwalpopulation liegt zwischen 300.000 und 450.000 Tieren.
Wie viele Buckelwale gibt es noch auf der Welt?
Buckelwale wurden im 19. und frühen 20. Jahrhundert in großem Umfang gejagt. Diese Jagd begann erst in den frühen 1940er Jahren abzuflachen. Von 1910 bis 1985 wurden etwa 160.000 Buckelwale gefangen. Vor dem weltweiten Verbot der Jagd von 1966 war der Bestand um etwa 90 % zurückgegangen.
Da Wale langsam wachsen und sich langsam vermehren, dauert es lange, bis sich ihre Populationen von der jahrzehntelangen intensiven Jagd erholen.
Heutzutage hat sich der Bestand wieder leicht erholt und es gibt etwa 80.000 Buckelwale weltweit. Das ist aber immer noch weniger als die geschätzte Population vor der Bejagung von 125.000 Tieren.
Spannende Artikel über Wale:
Wie viele Belugas gibt es noch auf der Welt?
Belugawale können 75 Jahre alt werden. Die Schwangerschaft dauert 14 Monate und die Kälber werden 2 Jahre lang gesäugt. Die Weibchen bringen alle 2 bis 3 Jahre Junge zur Welt.
Nach Angaben der International Union for the Conservation of Nature (IUCN) belief sich der Weltbestand an Belugas im Jahr 2008 auf 150.000 Tiere. In den Vereinigten Staaten hat die NOAA Fisheries fünf Populationen von Belugawalen identifiziert, die alle in den Gewässern Alaskas leben.
Belugas sind wie die anderen Eiswale (Narwal und Grönlandwal) auf das Meereis angewiesen, um sich vor räuberischen Orcas zu schützen, die eine wachsende Bedrohung darstellen.
Warum bejagen Menschen überhaupt Wale?
Die Menschen jagen Wale aus einer Vielzahl von Gründen. Erstens liefern Wale eine riesige Menge an Fleisch, das wie Rindfleisch gekocht werden kann. Manchmal wird es auch als Tierfutter verwendet.
In letzter Zeit sind jedoch Bedenken hinsichtlich der Gesundheit von Walfleisch aufgekommen. Wissenschaftler haben Umweltschadstoffe wie Pestizide und Schwermetalle im Walblubber gefunden. Diese reichern sich an, wenn sich die Wale von Fischen und anderen Säugetieren ernähren. Ihre Beutetiere haben ihrerseits andere Lebewesen aufgenommen, die diese Schadstoffe enthalten.
Die kommerzielle Waljagd ist in den meisten Ländern seit 1986 verboten. Dazu gehört auch die Verwendung von Körperteilen der Wale zur Erzielung von Gewinn. Japan, Norwegen und Island widersetzen sich jedoch dem internationalen Verbot. Sie betreiben weiterhin Walfang.