Schneeleopard | Steckbrief, Fakten, Bilder

Der Schneeleopard (Panthera uncia) ist eine der seltenen Großkatzen, die sich an ein Leben in einer sehr kalten und rauen Umgebung angepasst haben. Sein gemustertes Fell passt perfekt zu den steilen Felshänge oberhalb der Baumgrenze in den asiatischen Bergen. Zwar erinnert der Schneeleopard von seinem Aussehen her eher an einen Luchs, doch er ist eher mit einem Jaguar oder Tiger verwandt.

 

Schneeleopard Steckbrief


Wissenschaftlicher Name: Panthera uncia
Gruppe: Säugetier
Größe: 80 – 150 cm
Gewicht: 22 – 55kg
Lebenserwartung: 25 Jahre
Ernährung: Fleischfresser
Lebensraum: Zentral Asien
Population: 3.000 Exemplare
Status: akut vom Aussterben bedroht

Aussehen

Der Schneeleopard hat sich nicht nur vom Aussehen an seine Umgebung angepasst, sondern hat auch einzigartige Eigenschaften. Diese Eigenschaften sind einzigartig unter allen Großkatzen.

Das Fell des Schneeleoparden tarnt ihn, wenn er über felsiges Gelände läuft und schützt effektiv vor kalten Temperaturen. Dichtes Fell bedeckt auch die großen Tatzen der Wildkatze und sorgt dafür, dass sie nicht dauernd auf Eis ausrutscht und nicht zu viel Wärme über die Pfoten abgegeben wird.

Der Schneeleopard hat vergleichsweise kurze Beine, einen untersetzten Körper und einen extrem langen, buschigen Schwanz. Diesen nutzt er auch, um sie wie mit einer Decke zuzudecken. Die kurze Schnauze und die kleinen Ohren helfen auch dabei, Wärme besser zu speichern.

Während die meisten anderen Großkatzen meist goldene Augen besitzen, sind die Augen des Schneeleoparden entweder gräulich oder grünlich. Auch im Gegensatz zu anderen Großkatzen brüllt der Schneeleopard nicht. Eher kommuniziert er mit Miauen, Knurren und Heulen.

Männliche Schneeleoparden sind größer als weibliche, sehen sonst aber sehr gleich aus. Im Durchschnitt liegt die Länge eines Schneeleoparden zwischen 75 und 150 cm plus eines dem Schwanz aber bei knapp 2 Meter. Der durchschnittliche Schneeleopard wiegt zwischen 22 und 55 kg. Ein großes Männchen kann aber auch leicht 75 kg wiegen, während ein kleines Weibchen auch mal weniger als 25 kg wiegen kann.

Lebensraum & Verbreitung

Schneeleoparden leben in hohen Lagen in Bergregionen Zentralasiens. Zu den beheimateten Ländern gehören Russland, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Usbekistan, Afghanistan, Pakistan, Indien, Nepal, Bhutan, die Mongolei und Tibet. Im Sommer leben die Schneeleoparden in höheren Regionen über der Baumgrenze von 2.700 bis 6.000 m. Im Winter jedoch in Wäldern zwischen 1.200 und 2.000 m Höhe. Während sie für felsiges Gelände und Schnee bestens geeignet sind, halten sie sich oft in der Nähe des Menschen auf, um dessen Vieh zu jagen. Das wird ihnen aber oftmals zum Verhängnis.


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Ernährung

Schneeleoparden sind natürlich Fleischfresser, die aktiv auf Beutejagd gehen. Ihre bevorzugte Nahrung sind Himalaya-Schafe, Tahr, Argali, Markor, Hirsche, Affen, Vögel, junge Kamele und Pferde, Murmeltiere, Pikas und Wühlmäuse. Im Grunde fressen sie meist, alles, was sie erbeuten könne. In den Regionen, wo sie leben, kann man meist nicht sehr wählerisch sein. Oftmals essen sie aber auch Gras, Zweige und andere Vegetationen. Schneeleoparden jagen hingegen keine erwachsenen Yaks oder Menschen. Normalerweise gelten sie als Einzelgänger, aber es ist bekannt, dass selten auch Paare zusammen jagen.

Als Raubtier an der Spitze der Nahrungskette werden erwachsene Schneeleoparden nicht von anderen Tieren aktiv gejagt. Junge können aber leicht von Greifvögeln gefressen werden, aber nur der Mensch kann für ausgewachsene Exemplare wirklich gefährlich werden.

Fortpflanzung

Schneeleoparden werden zwischen zwei und drei Jahren geschlechtsreif und paaren sich nur im späten Winter. Das Weibchen sucht danach eine passende Höhle, die sie mit ihrem Bauchfell gemütlich auskleidet. Nach einer Schwangerschaft von ungefähr 90 bis 100 Tagen bringt sie ein bis fünf schwarz gefleckte Jungen zur Welt. Wie bei unseren Hauskatzen sind auch hier die Jungen blind und komplett auf die Hilfe der Mutter angewiesen.

Die Babys werden mit großen schwarzen Flecken geboren, die sich in die charakteristischen, kleineren Punkte verwandeln, wenn die Wildkatze ihre Geschlechtsreife erreicht.

Schneeleoparden werden bis zu einem Alter von 10 Wochen mit Muttermilch gefüttert, bleiben aber bis zu 18-22 Monaten bei ihrer Mutter. Nach der Trennung von der Mutter, legen die jungen Katzen große Entfernungen zurück, um ein eigenes Territorium zu finden. Dieses Verhalten hilft aber auch dabei, Inzucht unwahrscheinlicher zu machen. In freier Wildbahn werden die meisten Schneeleoparden zwischen 15 und 18 Jahren alt. In Gefangenschaft werden sie 25 Jahre alt, was auf gesicherte Nahrung und Medizinversorgung zurückzuführen ist.

Erhaltung der Art

Der Schneeleopard war von 1972 bis 2017 auf der Liste der fast ausgestorbenen Arten. Die Rote Liste der IUCN kategorisiert den Schneeleoparden nun als gefährdete Art. Diese Änderung sagt aber nichts über eine Zunahme der Population aus. Eine Auswertung im Jahr 2016 schätzte eine Population zwischen 2.500 und 3.500 Tiere, die noch in freier Wildbahn leben. Die Zahl ist aber rückläufig und verringert sich von Jahr zu Jahr. Weitere 600 Schneeleoparden leben in Zoos oder Privathaushalten in Gefangenschaft. Obwohl sie nicht aggressiv gegenüber Menschen sind, sind Schneeleoparden keine guten Haustiere, da sie viel Platz und rohes Fleisch benötigen. Ganz davon abgesehen, dass es ziemlich dumm ist, eine Wildkatze aus Haustier zu halten.

Während Schneeleoparden zum Glück über einen Teil ihres Verbreitungsgebiets als geschützt gelten, stellen Jagd und Wilderei trotzdem eine große Bedrohung für ihr Überleben dar. Der Schneeleopard wird wegen seines schönen Pelzes und seiner Körperteile gejagt und getötet. Aber auch die Jagd auf mögliche Beutetiere des Leoparden, machen ihm das Leben nicht leichter. Es zwingt ihnen meistens in Dörfer, um dort Nahrung zu finden. Dort wird er aber auch von Menschen erschossen, die ihr Vieh schützen wollen.

Der Verlust des Lebensraums ist eine weitere schlimme Bedrohung für den Schneeleoparden. Der Mensch dringt immer weiter in die Natur ein und baut Häuser oder Felder. Auch der Klimawandel zwingt die Schneeleoparden sich immer weiter zurückzuziehen.

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