8 Spannende Fakten Über Den Höhlenbär!

Der Höhlenbär, wissenschaftlich bekannt als Ursus spelaeus, war eine in Europa und Asien beheimatete Bärenart. Sie starb vor ungefähr 24.000 Jahren aus. Doch über Jahrtausende vor der Neuzeit war die Art dem Menschen sehr vertraut. Heute zeugen nur noch ihre Jahrtausende alten Fossilien davon, dass die schwerfällige Bestie vor Tausenden von Jahren mit dem Homo sapiens koexistierte.

Hier sind 9 spannende Fakten, die du über den Höhlenbär wissen solltest!

1. Männliche Höhlenbären waren riesig

von Sergiodlarosa, Wikipedia

Der Höhlenbär wies einen Geschlechtsdimorphismus auf: Die Männchen konnten bis zu einer halben Tonne im ausgewachsenen Zustand wiegen und waren mit einer Schulterhöhe von 1,7m und einer Länge von 3,5 Meter größer als heutige Bärenarten. Die Weibchen waren zierlicher und brachten „nur“ etwa 220kg auf die Waage. Ironischerweise glaubte man früher, dass weibliche Höhlenbären unterentwickelte Zwerge oder Jungtiere waren. Dies führte dazu, dass in den meisten Museen nur Skelette von den großen, männlichen Höhlenbären ausgestellt sind.

2. Höhlenbären wurden erst im 18. Jahrhundert „entdeckt“

Verschiedene Menschen wussten schon seit Zehntausenden von Jahren über den Höhlenbären Bescheid, aber die europäischen Wissenschaftler der Aufklärung waren ziemlich ahnungslos. Die Knochen des Höhlenbären wurden Affen, großen Hunden und Katzen und sogar Drachen zugeschrieben. 2Erst der deutsche Naturforscher Johann Friederich Esper ordnete sie 1774 dem Eisbären zu, was schon ziemlich nah dran ist. An der Wende zum 19. Jahrhundert wurde der Höhlenbär endgültig als eine längst ausgestorbene Urtierart identifiziert.


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3. Der Höhlenbär ernährte sich fast vegan

So furchterregend er auch aussah, ernährte sich der Höhlenbär hauptsächlich von Pflanzen, Samen und Knollen, wie Paläontologen aus den Abnutzungsmustern seiner versteinerten Zähne schließen können. Obwohl der Höhlenbär definitiv keine frühen Menschen oder andere Megafauna des Pleistozäns gefressen hat, gibt es einige Hinweise darauf, dass er, wie die Bären heutzutage, ein opportunistischer Allesfresser war. Der Höhlenbär war daher nicht abgeneigt auch Kadaver von Kleintieren oder auch Fisch, sowie Insekten zu fressen.

Dennoch ist es eine große Überraschung, da viele den riesigen Höhlenbär bestimmt für eine Menschenfressende Bestie gehalten haben.

4. An ihren Zähnen kann man ihr Alter ablesen

Im Laufe der rund eine Million Jahre ihrer Existenz waren Höhlenbären in verschiedenen Teilen Europas mehr oder weniger verbreitet, und es ist relativ einfach zu bestimmen, wann ein bestimmtes Individuum lebte. Spätere Höhlenbären besaßen zum Beispiel eine „molarisierte“ Zahnstruktur, die es ihnen ermöglichte, den maximalen Nährwert aus zäher Vegetation zu ziehen. Diese Veränderungen geben einen Einblick in die Evolution in Aktion, da diese Zahnveränderungen mit der immer knapper werdenden Nahrung zu Beginn der letzten Eiszeit korrelieren.

5. Höhlenbären wurden von den Menschen bedroht

Anders als bei einer anderen Säugetier-Megafauna des Pleistozäns gibt es keine Beweise dafür, dass der Mensch Höhlenbären bis zur Ausrottung gejagt hat. Vielmehr erschwerte der Homo sapiens das Leben der Höhlenbären, indem er die vielversprechendsten und am leichtesten zugänglichen Höhlen besetzte und die Populationen der Höhlenbären in der bitteren Kälte erfrieren ließ. Die Bären fanden einfach kaum noch geeignete Höhlen, um ihre Winterruhe zu verbringen. Als dann auch noch Eiszeit begann, verschlimmerte sich das Problem auch noch.

6. Viele Skelette wurden im 1. Weltkrieg zerstört

Normalerweise denkt man bei 50.000 Jahre alten Fossilien an seltene, wertvolle Objekte, die in Museen und Forschungsuniversitäten aufbewahrt und gut bewacht werden. Beim Höhlenbären ist das nicht so: Der Höhlenbär versteinerte in einer solchen Fülle (buchstäblich Hunderttausende von Skeletten in Höhlen in ganz Europa), dass eine Schiffsladung Exemplare während des Ersten Weltkriegs wegen ihrer Phosphate abgekocht wurde. Trotz dieses Verlusts gibt es heute viele versteinerte Individuen, die für Studien zur Verfügung stehen.


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7. Frühe Menschen verehrten den Höhlenbären

Höhlenzeichnungen mit Höhlenbären (oben rechts)

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts grub ein Team von Paläontologen eine Schweizer Höhle aus, in der sich Höhlenbärenschädel stapelten. Auch auf Höhlenmalereien findet sich oft der Höhlenbär wieder. Forscher gehen davon aus, dass die frühen Menschen diesen Bären verehrten.

8. Der Höhlenbär wurde auch von Löwen gejagt

In den brutalen Wintern des späten Pleistozäns in Europa war die Nahrung am Boden knapp, so dass sich der furchterregende Höhlenlöwe gelegentlich außerhalb seiner gewohnten Komfortzone auf die Suche nach Beute begeben musste. Die verstreuten Skelette von Höhlenlöwen wurden in Höhlenbärenhöhlen entdeckt. Die einzige logische Erklärung dafür ist, dass Rudel der Löwen gelegentlich Jagd auf überwinternde Höhlenbären machten. In einem direkten Kampf hatten die Löwen aber meist schlechte Karten.

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