Das Kamel ist ein Paarhufer und wird oft als „Wüstenschiff“ bezeichne. Jedes Kind kennt verbindet Kamele wohl mit ihren Hockern auf den Rücken. Diese Tiere sind von der Natur so konzipiert, dass sie in den rauen ariden und semiariden Klimazonen, in denen sie leben, überleben können. Derzeit gibt es weltweit vier Arten von Kamelen, von denen einige domestiziert sind, aber manche auch noch in der Natur leben.
Hier sind alle Kamelarten der Welt im Überblick!
1. Dromedar
Dromedare sind in den Trockengebieten des Nahen Ostens und Afrika zu Hause. Die meisten leben aber in oder rundum der Sahara. Leider sind mittlerweile alle von Menschen gefangen und gezüchtet. Nur in Australien gibt es noch wilde Populationen, die vor hunderten von Jahren eingeschleppt wurden. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet ihrer wilden Vorfahren war wahrscheinlich die arabische Halbinsel und Südostasien.
Man kann Dromedare leicht an ihren lang gekrümmten Hals und einen tief-schmalen Brustkorb erkennen. Das auffälligste Merkmal ist aber wohl, dass diese Kamelart nur einen Höcker besitzt. Der Höcker besteht aus Fett, das durch faseriges Gewebe zusammengehalten wird und in Notzeiten als Nahrungsspeicher dient. Die Größe des Höckers variiert mit dem Ernährungszustand dieser Kamelart und wird in Zeiten des Nahrungsmangel merklich kleiner.
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2. Guanako
Guanakos sind die am weitesten verbreiteten der vier südamerikanischen Kamelidenarten und besiedeln die unterschiedlichsten Lebensräume. Sie kommen mit Leichtigkeit mit verschiedenen Lebensräumen klar und leben in der Steppe, Wald und Wüstengebieten. Dennoch bevorzugen Guanakos offene, trockene Lebensräume und meiden steile Hänge, Klippen und Felsen. Gute Kletterer sind sie nicht und grasen lieber den ganzen Tag.
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3. Trampeltier
Das Trampeltier ist eine Kamelart, die in den zentralasiatischen Steppen vorkommt und lebt. Man kann sie leicht von den Dromedaren unterscheiden, da sie zwei statt ein Höcker haben. Heutzutage gibt es auf der Welt mehr als 2 Millionen Trampeltiere. Die meisten leben davon aber in Gefangenschaft und nur die wenigsten sind freilebende.
Als größte lebende Kamelart hat das Trampeltier eine Länge von 220 bis 350 cm vom Kopf bis zum Körper. Ihr Schwanz wird bis zu 55 cm lang. Ihnen sollte man sich nicht in den Weg stellen, da sie auch extrem schwer sind. Die größten Exemplare werden bis zu 1 Tonne schwer. So schwer werden aber die Wenigsten. Die meisten erreichen aber leicht ein Gewicht von 300-400 kg.
Das Trampeltier ist ein Wandertier und wechselt dauernd die Lebensräume, darunter flache, trockene Wüsten, Sanddünen, felsige Berge und steinige Ebenen. Alle Kamelarten sind sehr gut an extreme Temperaturen angepasst, die von glühender Hitze bis zu eisiger Kälte reichen.
Die Trampeltiere sind tagaktiv und ernähren sich hauptsächlich von Pflanzen, die sie am Boden suchen oder von Sträuchern reißen. Dabei sind sie nicht sehr wählerisch und können auch von Magen her einiges ab.
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4. Vikunja
Vikunjas sind in semiariden Graslandschaften und Ebenen in Höhenlagen zwischen 3.000 und 5.000 m zu Hause. Die Tiere grasen in der Regel tagsüber in niedrigeren Lagen und wandern dann nachts in höher gelegene Gebiete. Einige wilde Populationen leben in den zentralen Anden, wo die Temperaturen tagsüber durchschnittlich 2 bis 8 °C betragen und nachts sogar noch tiefer fallen.
Vikunjas sind reine Pflanzenfresser, die sich von einer Vielzahl von Pflanzen ernähren, die in diesen Höhenlagen wachsen, wie Gräser und Sträucher.
(5. Wildes baktrisches Kamel)
Das wilde Trampeltier, auch wildes baktrisches Kamel genannt, ist ein enger Verwandter des domestizierten Trampeltiers. Die Art ist in den zentralasiatischen Steppen beheimatet und hat auch wie ihre Verwandten 2 Höcker.
Früher dachte man, dass es sich bei dieser Kamelart einfach nur um aus der Gefangenschaft geflohene Trampeltiere handelt. Doch eine neuere Analyse der mitochondrialen DNA der beiden Arten deutet jedoch auf eine Divergenz vor etwa 0,7 bis 1,5 Millionen Jahren hin, also lange vor der Domestizierung.
Das wilde Trampeltier ist heutzutage sehr selten und gilt aus fast ausgestorben. Die letzten kleine Population leben in den verwildersten Wüsten der Welt, wie der Gobi-Wüste.